Linda Berger | The Beginning of Something

Linda Berger, Star Fitness, 2024, Tinte auf Leinwand, 80 x 60 cm, © Linda Berger

Elektrohalle Rhomberg

Samergasse 28b , 5020 Salzburg
Österreich

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Linda Berger
The Beginning of Something
31. Mai - 29. Juni 2024
Vernissage: 31. Mai 2024, 17-20 Uhr 

 

Einer chaotischen, überfüllt vereinnahmenden Welt setzt Linda Berger in der Salon - Ausstellung The Beginning Of Something zunächst gleichermaßen ein regelrechtes Chaos entgegen. Ausgehend von der kleinsten graphischen Geste — einem simplen Strich — entwirft die in Wien lebende Künstlerin eindrucksvolle Welten. In akribischer Wiederholung bleibt keiner dieser Striche je allein. Gleich einer bunten Häufung von Individuen variieren sie in Stärke und Richtung, überlagern und verbünden sich zu Ballungen, zu formgebenden Zentren. In der Kombination des Einzelnen, konstruieren sie sich so zu einem großen Ganzen.
Jenseits des Konkreten tragen die Bilder das Erbe einer Abstraktion, die in der Betrachtung keine bleiben muss. Die ausgelösten Assoziationsketten sind vielfältig: Rauschhafte Fluten, zu Galaxien angehäufte Sterne, kosmischer Staub, aus der Vogelperspektive betrachtete Gebirgszüge und in Nebel getauchte Horizonte. Zärtlich, doch bestimmt, entgegnet die Künstlerin in ihrer Arbeitsweise, durch das Schichten und Anhäufen von Strichen, einer möglichen Scheu vor der Leere. Auf die ästhetische Herausforderung der weißen Leinwand antwortet sie durch produktive Vielfalt. Sensibel rhythmisiert und komponiert Linda Berger die freien Flächen so zu weiten Räumen. Die Qualität des Inhaltlichen ergibt sich aus der Quantität des formalen Ausdrucks — einer minutiös arrangierten Vielzahl kurzer Strähnen. Ähnlich dem sprichwörtlichen Wald vor lauter Bäumen, sieht man auch das Bild aus der Nähe zunächst vor lauter Strichen nicht. Erst aus einiger Distanz vermögen wir die fulminanten Welten der Künstlerin kompositorisch zu erfassen. 

Aus dem Einzelnen entsteht also in meditativer Arbeit ein Ganzes, das nie am Ende sein muss. Denn wie sich die Werke im Einzelnen aus minimalen Fragmenten zusammensetzen, zeugen sie auch in ihrer gemeinsamen Präsentation von der Möglichkeit als erweiterbare Module einer imaginären Welt verstanden zu werden. Das Einzelne wird auch hier je zum Ausschnitt eines Größeren. Das Herzstück Bergers künstlerischer Arbeiten lässt sich so als Versuch verstehen, die Komplexität von Welten zu begreifen, deren kleinste Einheiten nie für sich stehen, sondern erst im Kosmos des Gemeinschaftlichen gebunden werden.

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