Verleihung des Strabag Artaward International 2024

Details v.l.n.r.: Alexandre Diop, Tina Dobrajc, Eva Genter, Andrey Klassen, Nana Mandl

Das Kunstforum STRABAG freut sich die diesjährige Verleihung des STRABAG Artaward International am 27. Juni anzukündigen.


Der STRABAG Artaward International zählt zu den höchstdotierten privaten Kunstpreisen für Malerei und Zeichnung in Österreich: Jährlich werden ein Hauptpreis und vier Anerkennungen mit einem Preisgeld von insgesamt € 48.000,- vergeben. Die Ausschreibung des internationalen Kunstpreises erfolgte diesmal in Deutschland, Slowenien und Österreich unter denen die fünf Finalist:innen verkündet wurden: Alexander Diop, Tina Dobrajc, Eva Genter, Andrey Klassen, Nana Mandl.
Das STRABAG Kunstforum lädt herzlich zur Preisverleihung des STRABAG Artaward International 2024 im Gironcoli-Kristall des STRABAG Haus Wien ein.

Jurymitglieder 2024


Die Jury setzt sich aus Kunstexpert:innen aus den Teilnahmeländern des STRABAG Artaward
International 2024 zusammen:

Anna-Catharina Gebbers, Kuratorin Hamburger Bahnhof, Berlin
Alenka Gregorič, Künstl. Direktorin Cukrarna, Ljubljana
Johan Holten, Direktor Kunsthalle Mannheim
Angela Stief, Direktorin Albertina Modern, Wien
Sebastian Haselsteiner, Direktor STRABAG Kunstforum, Wien

Alenka Gregorič, Sebastian Haselsteiner, Angela Stief, Johan Holten, Anna-Catharina Gebbers © Eva Kelety

Alenka Gregorič, Sebastian Haselsteiner, Angela Stief, Johan Holten, Anna-Catharina Gebbers © Eva Kelety


Finalist:innen


Alexandre Diop


„Ich beschäftige mich mit verschiedensten Themen, die unser Leben bestimmen und es auf den Kopf stellt, philosophische Problematiken zumeist. Die Materialien, die ich dabei verwende, sind hauptsächlich malléables, oder sie haben die Fähigkeit, sich im Laufe der Zeit zu verändern. Das Material ist nur ein Werkzeug, das ich benutze, um meine Ideen zusammenzustellen.
Zurzeit interessiere ich mich aber auch sehr für Architekt:innen und von ihnen geschaffene Räume, die für die Selbstentfaltung der Menschen Relevanz haben. Darüber hinaus lasse ich mich von meinen unterschiedlichen Interessen inspirieren. Das wiederum führt zu spezifischen Herangehensweisen und Forschungen, die ich in meiner Kunst zu formulieren versuche.
Alles beginnt in meinem Kopf. Ich gehe davon aus, dass hinter jedem Kunstwerk eine Idee steht. In diesem Sinne sind die Materialien, die ich benutze, lediglich die Werkzeuge, die Mittel für meinen eigenen künstlerischen Ausdruck, genauso wie Öl, Pinsel, Bücher, Filme, meine Freund:innen sind... Ich benutze einfach alles und versuche dabei, so viele verschiedene Medien wie möglich zu verwenden. Ich male, ich zeichne, ich mache Assemblagen, ich mache Skulpturen, aber hauptsächlich versuche ich zu denken und zu lernen,“ so Alexandre Diop.

Alexandre Diop

© Michal Andrystal | © Jorit Aust


Tina Dobrajc


„Tina Dobrajc, 1984 in Slowenien geborene Malerin, erwarb sowohl ihren Bachelor-, als auch ihren Master-Abschluss in Malerei an der Akademie für Bildende Kunst und Design in Ljubljana. Ihr bisheriger künstlerischer Weg ist geprägt von früher Anerkennung durch verschiedene internationale und lokale Preise. Dobrajcs Gemälde sind in erster Linie figurativ, d. h. sie stellen menschliche Figuren als zentrale Motive dar. Diese sind meist in symbolischen Landschaften angesiedelt, die oft an die slowenische Alpenregion erinnern und eine bestimmte Stimmung oder Atmosphäre erzeugen.“ Alenka Gregorič
„Ich möchte mit meiner Arbeit die Vorstellung, dass die Natur ausschließlich ein Ort des Trostes und der Kontemplation ist, konfrontieren und stören. Ich glaube nämlich, dass die Natur ein verwundetes Tier ist, gefährlich und tollwütig, verletzt und bettelnd, angreifend und fliehend, voller Geheimnisse und Reue – und um dies in den Betrachter:innen meiner Bilder hervorzurufen, greife ich sie an und verwunde sie, so wie ich mich selbst angegriffen und verwundet fühle. Ich betrachte mich als Tierrechtsaktivistin und Verfechterin der Klimagerechtigkeit. Ich bin eine aktive Beobachterin des Wandels und mit meiner Arbeit befasse ich mich direkt mit Themen, die mich plagen und zu Fragen anregen: Wie können wir uns gut und sicher fühlen, ohne einen genauen Blick auf uns und unsere Umgebung zu werfen?“ Tina Dobrajc

Tina Dobrajc

© Mito Gegic | © Tina Dobrajc


Eva Gentner


Eva Gentner, beschäftigt sich mit der Konstruktion von Bedeutungen. Mit ihrer eigentümlichen Fähigkeit, Objekte, Zeichen und Klänge so zu formen, dass sie in ihrer Form und Bedeutung eindeutig und doch nicht vollständig verständlich sind, hat die Künstlerin ein beeindruckend vielseitiges Werk geschaffen. Johan Holten
„Die Idee zu meiner Serie „Implementation of Geocentrism“ kam mir in Paris im Lock-Down: Dort habe ich zum ersten Mal die Starlink Mission von SpaceX am Himmel gesehen – hunderte Satelliten, die wie eine Perlenschnur am Himmel vorbeizogen. Die Satelliten waren damals noch deutlich heller als heute und ich war sprachlos. Zwar kennt man blinkende und sich bewegende Lichtpunkte am Himmel, aber in dieser Masse und Symmetrie stellen sie eine völlig neue Situation dar. Dann habe ich im Internet recherchiert und herausgefunden, dass die Vereinten Nationen bereits die Installierung zehntausender weiterer Satelliten dieser Art genehmigt haben und diese in den kommenden Jahrzehnten in Betrieb genommen werden. Dabei wurde wissentlich in Kauf genommen, dass sich das Erscheinungsbild unseres Nachthimmels grundlegend verändern könnte. Aber was macht das mit dem Menschen, wenn er seinen Nachthimmel nicht mehr beobachten kann? Dessen Erscheinungsbild ist seit jeher Projektionsfläche philosophischen Denkens, göttliche Sphäre spiritueller Wahrheiten sowie die Quelle unseres Wissens über den Kosmos. Er ist Konstante und Zukunftsweiser.“ Eva Gentner

Eva Gentner

© Eva Gentner


Andrey Klassen


Seit einigen Jahren verzichtet Andrey Klassen bewusst auf Farbe. So entsteht beim flüchtigen Betrachten zunächst das Gefühl von Düsternis, die aufgrund der monochromen Farbgebung und der kompositorischen Dichte evoziert wird. Doch Klassens Werke sind überaus komplexe Anordnungen, die gleichermaßen mehrdeutig, unheimlich und witzig sind. Sebastian Haselsteiner
„Ich sehnte mich nach Ruhe von der Farbe und Askese in der Technik – beides fand ich in der Malerei nicht und kenne es nur von der Zeichnung. Zeichnung in klassischem Sinne war mir jedoch nicht genug: An der Grenze zwischen Malerei und Zeichnung begegnete ich der Tuschemalerei, die mir bis dahin nur aus dem asiatischen Raum bekannt war, und adaptierte sie zu meiner persönlichen Technik. Mit Tusche auf Papier ist es möglich, ein Bild zu malen, aber auch ein Buch zu schreiben – das passt sehr gut zu meiner Herangehensweise, denn ich erzähle in meinen Bildern viele Geschichten.“ Andrey Klassen

Andrey Klassen

© Stefan Krauth | © Andrey Klassen


Nana Mandl


Menschen, die in ihr Handy schauen oder sich vor Spiegeln für Selfies inszenieren. Eine Serie von Nana Mandl, deren Aufnahmen dieser Szenerien selbst mit Handys entstanden sind: Es sind Bilder der typischen Bilder, die sich in den Foto-Archiven unserer Smartphones ansammeln. Und es sind Bilder, die ebenso viel über die eigene Selbst- und Wirklichkeitsgestaltung wie über Zeit und Umgebung ihrer Entstehung aussagen. Anna-Catharina Gebbers „Die Motive stammen alle aus meinem persönlichen Handy-Archiv. Mich interessieren neben unserer Selfie-Kultur und dieser noch recht jungen Form der Selbstdarstellung auch die Bildebenen, die sich vor allem beim Fotografieren von spiegelnden Oberflächen und der dann erneuten Reproduktion in Textilien auftun. Schließlich unterläuft diese Aufnahme einige Prozesse: Ich muss das Bild in die von mir gewünschte Größe aufblasen, auf Papier zeichnen und die einzelnen Flächen ausschneiden, um sie dann jeweils auf die Textilien zu übertragen, wieder zusammenzunähen und zu überarbeiten. Um dieser aufwendigen und traditionell weiblich konnotierten Technik treu zu bleiben, werden alle Details von Hand gestickt, was natürlich im starken Kontrast zu den ursprünglichen, schnelllebigen Handyfotos steht, meiner Meinung nach aber eine besondere Spannung erzeugt.“ Nana Mandl

Nana Mandl, shopping mall selfie, 2023, various textiles, embroidery and beads on canvas, framed, 120 x 160 cm, photo: Nana Mandl

© Nana Mandl

STRABAG KUNSTFORUM

Donau-City-Strasse 9, 1220 Wien
Österreich

VERLEIHUNG DES STRABAG ARTAWARD INTERNATIONAL 2024

27.6.2024, 18:00–21:00 Uhr
Donau-City-Straße 9
1220 Wien

18:30 Uhr
Begrüßung / Welcome
Sebastian Haselsteiner, Leitung / Head STRABAG Kunstforum

Vorstellung der Künstler:innen / Introducing the artists
Alenka Gregorič, künstlerische Direktorin / Artistic Director Cukrarna, Ljubljana

Vergabe des Hauptpreises und der vier Anerkennungen 
Klemens Haselsteiner, Vorstandsvorsitzender / CEO STRABAG SE

Ausstellungsdauer: 28.6.–16.9.2024
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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